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Hotspot für Naturschutz am Bodensee
Als heimliche Umwelthauptstadt wird Radolfzell am Bodensee seit den 80-er Jahren bezeichnet. In keiner anderen Kleinstadt haben so viele Umweltorganisationen ihren Sitz. Rund 12 Prozent der Radolfzeller Gemarkung stehen zudem schon seit vielen Jahren unter Naturschutz. Eine neue Ausstellung im Stadtmuseum Radolfzell gibt erstmals einen Überblick über die Geschichte der Umweltbewegung in Radolfzell. Die Ausstellung „Umwelt bewegt. Menschen – Geschichte – Radolfzell“ ist bis Februar 2024 zu sehen. Doch wie kann man heute die Natur und Schutzgebiete in Radolfzell erleben? Dazu gibt es hier ein paar Tipps…
Rund um das Naturschutzgebiet Mindelsee
Nur zwei Kilometer vom Bodensee entfernt findet sich der idyllisch gelegene kleine Mindelsee. In knapp zwei Stunden hat man ihn zu Fuß auf gut beschilderten Wegen umrundet. Er zählt zu den ältesten Naturschutzgebieten Baden-Württembergs und ist berühmt für seine Artenvielfalt. Sumpfschrecken, Adonislibellen, Laubfrösche, Biber, Wat- und Wasservögel geben sich hier ihr Stelldichein. Wer mehr über die tierischen und pflanzlichen Bewohner des Gebiets erfahren möchte, besucht beim BUND in Möggingen die Mindelsee-Ausstellung. Eine Fülle von Veranstaltungen wie Vogelstimmen-Führungen, Frosch-Konzertabende und Mitmachgelegenheiten etwa bei der Riedpflege sind darüber hinaus Teil des umfassenden BUND-Jahresprogramms.
Willkommen im „Hennhouse“
Ebenfalls in Möggingen hat das Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie seinen Sitz. Forschungsschwerpunkt: die Zug- und Wanderbewegungen von Vögeln, Fischen und anderen Tieren rund um den Globus. Das Besucherzentrum des Instituts „MaxCine“ bietet Workshops und Kurse vor allem für Kinder und Jugendliche an. Der ehemalige Hühnerstall, das „Hennhouse“, lädt außerdem zu einem interaktiven Multimedia-Erlebnis mit Rundum-Projektionen ein.
Halbinsel Mettnau: Wenn die Piepshow beginnt
Das Frühjahr startet auf der Halbinsel Mettnau mit großem Hallo. Rotkehlchen, Zaunkönig und Amsel werfen sich in die Brust und zwitschern was das Zeug hält. Auch die Zugvögel kehren zurück. Die Halbinsel ragt als Landzunge in den westlichen Bodensee. Sie ist zu großen Teilen Schutzgebiet. Entdecken kann man sie von April bis August bei Führungen des NABU, so etwa jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat beim „Naturspaziergang Mettnau“.
Den Bodanrück in Runden erkunden
Auch auf den lückenlos beschilderten „Radolfzeller Runden“ lässt sich die Naturlandschaft um Radolfzell erkunden. Vier der fünf Routen führen über den urtümlichen Bodanrück, der den Untersee vom Überlinger See trennt. Zum Untersee hin fällt die Landschaft sanft ab, zum Überlinger See hin zeigt der Höhenzug seine rauere Seite. Steilhänge legen den Wanderern hier herrliche Ausblicke zu Füßen. Die knapp acht Kilometer lange Mühlsberg-Runde ist mit rund zweieinhalb Stunden Laufzeit die längste der Radolfzeller Runden. Für Familien bietet sich die nur drei Kilometer lange Muckeseckele-Runde an.
Mehr Informationen: www.radolfzell-tourismus.de
SERVICE-INFORMATIONEN
Die Ausstellung
„Umwelt bewegt. Menschen – Geschichte – Radolfzell“
im Stadtmuseum Radolfzell I bis 11. Februar 2024
Öffnungszeiten: Do-So, 11 bis 17 Uhr
www.stadtmuseum-radolfzell.de
21. Mai 2023: Aktionstag im Stadtmuseum
Mit einem Aktionstag rund um das Thema der Sonderausstellung „Umwelt bewegt. Menschen – Geschichte – Radolfzell“ wird bei freiem Eintritt viel geboten. Von 11 bis 17 Uhr erleben Museumsgäste Führungen und Mitmachaktionen und lernen regionale Umweltschützer kennen. Um 11 Uhr und um 12 Uhr zeigen engagierte Jugendliche bei Führungen ihren persönlichen Blick auf das Thema Umweltschutz früher und heute. Um 14 Uhr lädt Museumsleiter Rüdiger Specht die Besucher zu einer Zeitreise durch die letzten hundert Jahre in Sachen „Umwelt“ ein. Die Kuratorenführung stellt Personen und Themen vor, die die Umweltbewegung am Bodensee und darüber hinaus maßgeblich geprägt haben. Außerdem präsentieren sich die in der Stadt Radolfzell ansässigen Umweltschutzorganisationen, darunter die Deutsche Umwelthilfe, die Stiftung Europäisches Naturerbe, die Bodensee-Stiftung, der Global Nature Fund und der NABU.
Drei Tipps für Naturerlebnisse rund um Radolfzell
Tipp 1: Führung „Naturspaziergang Mettnau“
Bei dem Spaziergang durch den Kurpark erleben die Teilnehmer die Tier- und Pflanzenwelt der Mettnau.
Bis August jeden 2. und 4. Dienstag um 19.00 Uhr, Treffpunkt:
NABU-Infopavillon
Weitere Informationen: www.nabu-bodenseezentrum.de
Tipp 2: Life-Pfad Untersee
Rund um die Bucht des Markelfinger Winkels zwischen dem Natur-freundehaus Bodensee in Markelfingen und dem Mettnauturm ver-läuft der Naturerlebnispfad „Life-Pfad“. Er führt durch die beiden Na-turschutzgebiete Bodenseeufer Markelfingen und Halbinsel Mettnau. 19 Lehrtafeln entlang der Strecke informieren über die Bodenseele-bensräume und ihre Bewohner.
Dauer: 1:30 h / Kilometer: 6,2 / Höhenmeter: 10 / Kategorie: leicht
Startpunkt: Parkplatz des Naturfreundehaus Bodensee oder Park-platz des Strandbad Mettnau / Stadtbus Linie 5 bis Strandbad Mett-nau oder Bahn bis Markelfingen
Weitere Informationen: https://www.radolfzell-tourismus.de/touren/life-pfad-untersee-7c2a9762bd
Tipp 3: Qigong-Wandern am Mindelsee
Inmitten des Naturschutzgebiets Mindelsee erkunden Teilnehmer des zweistündigen Qigong-Spaziergangs gemeinsam mit Gerold Gerber von Wolken-Hände die unberührte Natur und genießen belebende Energieübungen. Weitere Informationen: www.wolken-haende.de