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Napoleon ist tot, es lebe Napoleon!
Vor 200 Jahren starb Napoleon I. in der Verbannung auf St. Helena, einer weit abgeschlagenen Insel im Südatlantik. Anlass genug für das Napoleonmuseum, dem berühmten Korsen eine Sonderausstellung zu widmen. Sie zeigt, wie Napoleon selbst und später seine Erben ganz bewusst an der Legende schmiedeten, die bis heute das Bild des ehemaligen französischen Kaisers prägt, ausserdem seinen erstaunlichen Einfluss auf die Bodenseeregion.
Im Zentrum der Ausstellung «Napoleons Ende: St. Helena, Arenenberg und die Geburt einer Legende» steht die sogenannte «crypte» (Krypta). In diesem Raum des Prinzenflügels wird ein grosser gläserner Sarkophag die Ausstellungsstücke rund um das Leben Napoleons im Exil und seine Legende aufnehmen. Einer der Höhepunkte: das Bett, in dem Napoleon der Überlieferung nach gestorben sein soll. Ausserdem finden sich im Sarkophag viele der damals reliquiengleich verehrten Andenken an den ehemaligen Kaiser der Franzosen. Bereits seine Stieftochter und Schwägerin Königin Hortense präsentierte sie ihren Besuchern auf dem Arenenberg in eigens eingerichteten Vitrinenschränken. Sie nutzte sie auch, um sich und ihren Sohn Louis Napoléon in ihrem Thurgauer Exil als die rechtmässigen Erben Napoleons zu inszenieren.
Eine Besonderheit der Ausstellung stellt die Installation des Napoleongrabs im Schlosspark dar. In Anlehnung an das Originalgrab auf St. Helena pflanzte Hortense um 1821/22 zusammen mit dem Napoleon-Vertrauten Gaspard Gourgaud im westlichen Schlosspark eine Weide, genannt „Saule de Sainte-Hélène“. Dabei handelt es sich um keine gewöhnliche, sondern um eine "Babylonische Weide". Vieles deutet darauf hin, dass unter dem Arenenberger Baum ausserdem eine Grabanlage aus Stein existierte. Zur Sonderausstellung wird eine Installation die Grabkopie visualisieren.
Ein eigener Raum widmet sich den erstaunlichen Beziehungen zwischen Napoleon I. und dem Bodensee. Denn obwohl er weder als General, noch als Erster Konsul oder Kaiser je vor Ort war, wirken seine Entscheidungen in der Region bis heute nach.
Die Ausstellung ist vom 10. Mai bis 24. Oktober 2021 auf dem Arenenberg zu sehen. Sie ist der Thurgauer Beitrag zum weltweit begangenen Année Napoléon 2021, das von «Fondation Napoléon» in Paris koordiniert wird.
Weitere Informationen zur Ausstellung unter www.napoleonmuseum.ch
SERVICE
Kontakt
Napoleonmuseum Thurgau
Schloss und Park Arenenberg
CH-8268 Salenstein
www.napoleonmuseum.ch
www.arenenberg.ch
Tel. Museum: +41 (0)58 345 74 10
Öffnungszeiten
Bis einschl. Mai: Dienstag bis Sonntag, 10:00 - 17:00 Uhr, Montag Ruhetag
Pfingstmontag, 24. Mai geöffnet
Juni bis September: Täglich, 10:00 - 17:00 Uhr
Oktober bis Mai: Dienstag bis Sonntag, 10:00 - 17:00 Uhr, Montag Ruhetag
Das Napoleonmuseum Thurgau in Kürze:
Schloss und Park Arenenberg mit dem 1906 gegründeten Napoleonmuseum ist das einzige deutschsprachige Museum zur napoleonischen Geschichte. Sein Forschungsgebiet reicht von der französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg. Zu diesem Zweck unterhält das Haus wertvolle Sammlungen verschiedener Genres sowie ein umfangreiches Archiv. Seine ca. 25'000 Bände umfassende Forschungsbibliothek wird laufend erweitert. Seit einigen Jahren unterzieht sich das Napoleonmuseum Thurgau einem Wandel. Zusätzliche Räume des ehemaligen Schlossguts Arenenberg erlauben es, aus dem bestehenden Haus ein modernes Institut zur Erforschung, Bewahrung und Präsentation der napoleonischen Geschichte zu entwickeln. Die Sammlung umfasst weltweit begehrte Ausstellungsstücke.
Mit jährlich rund 30'000 Besuchern zählt das Museum darüber hinaus zu den Anziehungspunkten des Bodenseegebietes. Regelmässige Sonderausstellungen beschäftigen sich mit Facetten der napoleonischen Geschichte am Bodensee. Der umliegende Landschaftspark ist frei zugänglich. In der «Arenenberger Gartenwelt» können Besucher eine Gartenzeitreise en miniature erleben. Der Museumsshop bietet neben Napoleonika auch regional- und landestypische Produkte an.
Aufgrund seiner Lage am internationalen Bodensee und seiner Geschichte versteht sich das Napoleonmuseum Thurgau als Mittler zwischen den Staaten. Frankreich, die Schweiz, Deutschland, Italien, England, Polen, die USA: Es gibt praktisch kein Land zu dem die Familie Bonaparte von Schloss Arenenberg aus nicht in Verbindung stand. Dieser Tradition folgend unterhält das Napoleonmuseum umfangreiche internationale Kontakte.