«Starke Frauen», der östliche Arenenberger Park und ein neues Buch über Napoleon III. als Landschaftsgestalter
Zwei neue Themenführungen bereichern ab sofort das Angebot des Napoleonmuseums auf dem Arenenberg. «Starke Frauen» führt Gäste auf die Spur der Frauenpersönlichkeiten, die das Leben auf dem Schlossgut bereits im Mittelalter und dann vor allem im 19. Jahrhundert prägten. Die Parkführung «Gartenkunst aus Leidenschaft» widmet sich dem östlichen Arenenberger Park, an dessen Bau der spätere Kaiser Napoleon III. einst mit eigenen Händen mitarbeitete. Erst im Juli 2023 wurde der frisch sanierte Parkteil eingeweiht, nach einem Jahr ist er gut «eingewachsen» und zeigt sich in voller Pracht. Dazu passend legt die stellvertretende Museumsdirektorin Christina Egli ihr neues Buch vor: «Napoleon III. – Kaiser und Landschaftsgestalter».
Starke Frauen am Arenenberg – Geschichten von Einfluss und Erbe
Starke Frauen prägten schon immer das Leben auf dem Arenenberg und an der «Côte Napoléon». Spätestens seit dem Mittelalter und über weite Strecken des 19. Jahrhunderts sind sie geradezu ein Markenzeichen: so etwa die selbstbewusste Konstanzer Tuchhändlerin Appollonia Brisacher oder Hortense de Beauharnais, die einstige First Lady Frankreichs und ihre vertraute Gesellschaftsdame Valéry Masuyer. Hortenses Cousine Stephanie von Baden, ihre mütterliche Freundin Amalie Zephyrine von Hohenzollern und Schwiegertochter Kaiserin Eugénie spielen ebenfalls wichtige Rollen. Die neue Themenführung «Starke Frauen – Geschichten von Einfluss und Erbe» stellt sie alle in den Mittelpunkt. Das inhaltliche Konzept für die Führung hat der erfahrene Guide Pius Breitenmoser entwickelt, der bereits seit Jahren Gäste über den Arenenberg führt. Die Führung «Starke Frauen» findet immer am letzten Samstag im Monat von 15:00 bis 16:00 Uhr statt.
«Gartenkunst aus Leidenschaft» führt durch den östlichen Parkteil
Louis Napoléon, der gartenvernarrte spätere Kaiser der Franzosen, mauerte mit eigenen Händen die erst jüngst wieder erlebbar gemachte Brücke über die „Teufelsschlucht“ im Park von Arenenberg und baute damit den wohl schönsten Teil der Gärten von Tivoli am Bodensee nach. Wohlwollend unterstützt wurde er dabei von seiner Mutter Hortense, deren zeltartiger Pavillon im Zuge der Parksanierung restauriert und an originaler Stelle wieder aufgestellt wurde. Es war einer der Lieblingsplätze der Königin, die von hier regelmäßig den Ausblick auf die rotglühenden Alpen im Sonnenuntergang genoss. Zum 200-sten Geburtstag Napoleons III. war im Jahr 2008 das Herzstück des Arenenberger Landschaftsparks eröffnet worden. Es fehlte allerdings der östliche Teil, der ebenfalls in seinen Ursprungszustand zurückversetzt werden sollte. Seit dem Sommer 2023 ist auch dieser Parkteil restauriert. Die neue Führung legt ihren Schwerpunkt auf diesen Teil des Parks, der mit Höllenschlucht, Prinzenbrücke, Serpentine und dem Pavillon der Königin spannende Aspekte der Geschichte des Arenenbergs offenbart. Die Führung wird jeweils am letzten Sonntag im Monat von 12:00 bis 13:00 Uhr angeboten.
Neues Buch von Christina Egli: Napoleon III. als Landschaftsgestalter
Aufgewachsen in einer Familie leidenschaftlicher Gartenliebhaber durchlebte Louis Napoléon mit dem Bau des Arenenberger Parks sozusagen seine grüne Initiation. Und das während einer Zeit, in der die Parks rund um die Schlösser des Hochadels am Bodensee zunehmend auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Als Kaiser Napoleon III. von Frankreich verfolgte er diese Ideen weiter. So machte er den Bau von Parks als grüne Erholungsoasen für die Bevölkerung zu einem programmatischen Ziel seiner Regierung. In ihrem neuen Buch «Napoléon III. – Kaiser und Landschaftsgestalter» zeigt die stellvertretende Napoleonmuseum-Direktorin Christina Egli, mit welchem Engagement sich Napoleon III. in Paris und im ganzen Land um die Verbesserung der Lebensbedingungen in der französischen Bevölkerung sowie um Innovationen bei Landschaftsgestaltung und Städteplanung verdient gemacht hat. Wer weiß schon, dass fast alle großen Pariser Parks wie Bois de Boulogne, Parc Montsouris, Parc Monceau und Les Buttes-Chaumont auf seine Initiative zurückgehen? Ziel ihres in Frankreich und Deutschland zugleich und zweisprachig erschienenen Buchs ist es dabei auch, die großen sozialen Initiativen und Errungenschaften des französischen Reformkaisers sichtbar zu machen.
Weitere Informationen: www.napoleonmuseum.ch
Napoleonmuseum Arenenberg
Öffnungszeiten:
April bis September: Täglich: 10 bis 17 Uhr
Oktober bis März: Di bis So: 10 bis 17 Uhr
Tel + 41 58 34 574 10, napoleonmuseum@tg.ch
Themenführung «Starke Frauen am Arenenberg:
Geschichten von Einfluss und Erbe»
Öffentliche Führung jeweils am letzten Samstag im Monat, 15:00 bis 16:00 Uhr, Juli bis Oktober, 18 Franken pro Person, Anmeldung erbeten, per Mail oder unter Tel. +41 58 345 74 10 / E-Mail: info@napoleonmuseum.tg.ch
Themenführung im östlichen Park: «Gartenkunst aus Leidenschaft»
Öffentliche Führung jeweils am letzten Sonntag im Monat, 12:00 bis 13:00 Uhr, Juli bis Oktober, Kosten: 18 Franken pro Person, Anmeldung erbeten, per Mail oder unter Tel. +41 58 345 74 10 / E-Mail: info@napoleonmuseum.tg.ch
Private Buchung oder für Gruppenanlässe
Beide Führungen können nach Terminabsprache auch privat oder für Gruppenanlässe gebucht werden. Kosten: 180 Franken, bei «Starke Frauen» zzgl. Museumseintritt.
Buch: Christina Egli: «Napoléon III. – Kaiser und Landschaftsgestalter»
Erschienen im Juni 2024 bei Édition Le Charmoiset. ISBN 978-2-37289-020-5
In ihrem neuen, reich bebilderten Buch «Napoléon III. – Kaiser und Landschaftsgestalter» zeigt die stellvertretende Napoleonmuseum-Direktorin Christina Egli, mit welchem Engagement sich Napoleon III. in Paris und im ganzen Land um die Verbesserung der Lebensbedingungen in der französischen Bevölkerung sowie um Innovationen bei Landschaftsgestaltung und Städteplanung verdient gemacht hat. Wer weiß schon, dass fast alle großen Pariser Parks wie Bois de Boulogne, Jardin du Luxembourg, Parc Montsouris und Les Buttes-Chaumont auf seine Initiative zurückgehen?
Aktuelle Ausstellung:
Eugène de Beauharnais: Vom Vizekönig zum Asylanten
25. April 2024 bis 27. Oktober 2024
Das Napoleonmuseum Arenenberg am schweizerischen Bodensee widmet seine diesjährige Sonderausstellung unter dem Titel «Eugène de Beauharnais: Vom Vizekönig zum Asylanten» dem geliebten Bruder der Arenenberger Schlossherrin Hortense de Beauharnais und dem Erbauer von Schloss Eugensberg. Sein Todestag jährt sich 2024 zum 200-sten Mal.
Die Ausstellung lässt die Besucherinnen und Besucher einen rekonstruierten Salon des italienischen Vizekönigs erleben. Eugène begrüsst sie persönlich und erzählt ihnen seine Geschichte aus den Perspektiven verschiedener Lebensphasen: als Kind, als Soldat, als Ehemann und Vater, als Vize-König, als Bauherr und Wohltäter und schliesslich als Sterbender. Kostbare Exponate aus den Beständen des Napoleonmuseums und aus einer bisher unzugänglichen Privatsammlung gewähren einen tiefen Einblick in die Persönlichkeit eines Mannes, der früh im Leben starb. Hätte er länger gelebt, würde Europa, würde die Welt heute vielleicht anders aussehen.
Kontakt Arenenberg
Arenenberg 1
CH-8268 Salenstein
www.arenenberg.ch | www.napoleonmuseum.ch
Bistro Louis Napoléon I Hotel Arenenberg
Tel + 41 58 345 80 00
info@arenenberg.ch
Das Napoleonmuseum Arenenberg in Kürze:
Das seit 1855 zu besichtigende Napoleonmuseum Arenenberg ist das einzige deutschsprachige Museum zur napoleonischen Geschichte. Sein Forschungsgebiet reicht von der französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg. Zu diesem Zweck unterhält das Haus wertvolle Sammlungen verschiedener Genres sowie ein umfangreiches Archiv. Seine ca. 25'000 Bände umfassende Forschungsbibliothek wird laufend erweitert. Seit einigen Jahren unterzieht sich das Napoleonmuseum einem Wandel. Zusätzliche Räume des ehemaligen Schlossguts Arenenberg erlauben es, aus dem bestehenden Haus ein modernes Institut zur Erforschung, Bewahrung und Präsentation der napoleonischen Geschichte zu entwickeln. Die Sammlung umfasst weltweit begehrte Ausstellungsstücke.
Mit jährlich rund 30'000 Besuchern zählt das Museum darüber hinaus zu den Anziehungspunkten des Bodenseegebietes. Regelmässige Sonderausstellungen beschäftigen sich mit Facetten der napoleonischen Geschichte am Bodensee. Der umliegende Landschaftspark ist frei zugänglich. In der «Arenenberger Gartenwelt» können Besucher eine Gartenzeitreise en miniature erleben. Der Museumsshop besitzt den Charme einer Boutique und bietet neben Napoleonika auch regional- und landestypische Produkte an.
Aufgrund seiner Lage am internationalen Bodensee und seiner Geschichte versteht sich das Napoleonmuseum Arenenberg als Mittler zwischen den Staaten. Frankreich, die Schweiz, Deutschland, Italien, England, Polen, die USA: Es gibt praktisch kein Land zu dem die Familie Bonaparte von Schloss Arenenberg aus nicht in Verbindung stand. Dieser Tradition folgend unterhält das Napoleonmuseum umfangreiche internationale Kontakte.
Der Arenenberg in Kürze:
Der Arenenberg verbindet auf einzigartige Weise Landwirtschaft, Genuss, Kultur und Bildung. Er beherbergt nebst dem Hotel- und Gastronomieangebot das Napoleonmuseum mit Schloss und Park, das Ausbildungs-, Beratungs- und Dienstleistungszentrum für Landwirtschaft und ländliche Hauswirtschaft des Kantons Thurgau und das schweizerische Kompetenzzentrum für Musikinstrumentenbau.